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Freitag, 31. Juli 2015

Lass deinen Geist still werden ...




 
… habe es jetzt irgendwie doch geschafft, meinen Rucksack so zu packen, dass ich glaube alles was so nötig sein wird dabei zu haben. Gewicht mit Wasser usw. ca. 8 kg. Das ist okay, damit kann ich gut leben.

Während ich so am Packen bin, denke ich über etwas nach, das Klaus gesagt hat; nämlich dass er sein Handy zuhause lässt. Er will beim Pilgern den Kopf frei bekommen und nicht dauernd mit irgendwas – meist ja doch unwichtigem – belästigt werden. Hm …
Nun, ich nehme das meine mit, da ich für Notfälle für meine Eltern erreichbar sein sollte. Auch ist es sicher hilfreich wegen der Unterkünfte usw. Aber ich hatte bisher auch überlegt, mein Tablet mitzunehmen. Zum einen um dann meine Tagebucheinträge zu machen und das ich dann zum anderen sozusagen abends immer gleich live von unserer Reise berichten kann.
Doch nun kommen mir Bedenken. Denn auch ich sehne mich danach, einmal raus und weg von allem. Den Kopf frei kriegen und keine Verpflichtungen mehr zu haben. Außer denen mir selbst gegenüber, nämlich ein Nachtquartier und etwas zu essen zu finden.
Ganz davon abgesehen, dass das Teil mit allem was dazu gehört sicher 1 kg wiegt …

Es ist beschlossen. Ich werde für meine Aufschriebe ganz konventionell Papier und Stift mitnehmen. Ohne gehe ich ja eh nie aus dem Haus. Und ansonsten melde ich mich hiermit einfach für eine Woche ab.

Doch heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage … und dann gibt es von mir natürlich einen ausführlichen Bericht darüber, wie es uns dreien, Klaus, Clyde und mir, auf dem Weg von Ulm an den Bodensee ergangen ist.

In diesem Sinne, Bon Courage an alle und Ultreia et Suseia!

Immer dasselbe mit mir…



… wie war das noch: Nur die Dummen halten Ordnung, das Genie übersieht das Chaos?

Morgen früh geht es los und ich habe immer noch keinen rechten Plan, was ich einpacken soll. Überall liegen Klamotten und sonstige Utensilien verstreut. Viel zu viel für den kleinen Rucksack. Was davon brauche ich nun wirklich? Clyde ist auch keine große Hilfe. Im Gegenteil. Er merkt, dass irgendwas passiert und ist schon wieder sehr nervös. Hängt mir an den Fersen, aus Angst ich könnte ihn vergessen. Dabei ist das Einzige was ich schon erledigt habe, seine Sachen zusammen packen.

… ist doch immer dasselbe mit mir. Da mache ich mir lange vorher Gedanken, aber je näher der Termin rückt, je weiter schiebe ich die Dinge von mir weg...

… Fehler machen ist ja was ganz normales. Klar, wenn ich es nicht besser weiß, kann ich nicht immer auf Anhieb alles richtig machen. Das ist dann auch okay so.
Es gibt aber Dinge, die gehen immer und immer wieder „schief“. Das nervt mich dann extrem.
Zum Beispiel eben das Packen meiner Sachen vor einer Reise. Und überhaupt die Dinge, die man da so zu erledigen hat (Blumen gießen, noch ein wenig aufräumen, die ‚Wohnungssitterin‘ einweisen etc.). Das bekomme immer nur auf den allerletzten Drücker hin. Ich könnte ja einfach einen Aufgabenplan machen und dann jeden Tag ein bisschen was machen, anstatt dann alles auf einmal. Das weiß ich seit Jahren! Aber irgendwie hab ich das einfach noch nie geschafft.
Es gibt anscheinend Dinge in meinem Leben, die muss ich einfach so hinnehmen, wie sie sind. Egal wie sehr ich mich anstrenge. Prinzipiell bin ich ganz gut in Planungs- und Organisationsdingen z.B. bei der Arbeit. Aber nicht was das Packen etc. angeht. Da bin ich unter Zeitdruck einfach am effektivsten … oder auch kreativsten!

Nun, Seit ich das akzeptiert habe, geht es mir wirklich viel besser mit meinem „kurz-vor-knapp“-Stresslevel. Anstatt mich über mich selbst zu ärgern, muss ich jetzt viel eher lachen: Ich bin gestresst? Naja, so bin ich eben. Irgendwie gehört das zu mir und auch das ist okay so.

In diesem Sinne werde ich jetzt erstmal eine Tasse Kaffee trinken und ein bisschen am Computer werkeln und dann leg ich aber wirklich los … oder auch nicht, ist ja noch massig Zeit, so 3 – 4 Stunden, bis ich abreise …

Montag, 27. Juli 2015

Die Sehnsucht nach dem Weg …



»Wenn du glaubst, du kannst es, hast du recht. Wenn du glaubst, du kannst es nicht, hast du auch recht.« (Henry Ford)

Für fast 20 Jahre war ich ziemlich fest davon überzeugt, dass sich mein Traum davon, den Jakobsweg zu pilgern, nie erfüllen wird. Zunächst waren es finanzielle, dann gesundheitliche Gründe ... aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben und konnte mir dann im Jahr 2011 diesen Wunsch erfüllen, von Deutschland aus am Stück nach Spanien zu pilgern. Umso mehr habe ich den Weg genossen und umso intensiver war das Erleben.

Und jetzt? Jetzt hat mich der Virus erst Recht gepackt und ich träume von meiner nächsten Pilgerreise. Leider sind meine Lebensumstände im Moment nicht so, dass ich wieder 3 Monate am Stück unterwegs sein könnte. Und ich glaube auch nicht, dass dieses Erlebnis so ‚wiederholt‘ werden kann.
Aber ich halte daran fest, dass ich wieder pilgern werde – diesmal eben nicht so lange und näher dran …

Was ich sagen will ist, solange ich die Sehnsucht nach dem Weg in mir trage, solange weiß ich, dass ich wieder komme. - Ich wünsche jedem diese Sehnsucht. Vielleicht nicht dieses Jahr und vielleicht auch nicht nächstes, aber ich bin davon überzeugt, solange Du den Weg nicht loslässt, lässt er Dich auch nicht los ...

In diesem Sinne: Bon Courage!